CHRONIK
			| 
					Noch 
					bevor die Volksbühne Gallzein im Jahre 1955 gegründet wurde, 
					gab es in dem kleinen Bergdörflein, dass damals rund 320 
					Einwohner zählte, so manches "Theater" in Form von 
					Faschingsveranstaltungen zu sehen. Die Verse und Texte zu 
					diesen Sketchen stammten aus der Feder der damaligen Wirtin 
					Hilde Oberladstätter, bekannt unter dem Namen "Gredler 
					Hilda", die in nächtelanger Arbeit ihre Reime zu Papier 
					brachte, in denen sie das Dorfgeschehen aufs Korn nahm. Die 
					lustigen Begebenheiten fanden bei den Gallzeinern so großen 
					Anklang, dass man beschloss, "richtiges" Theater zu spielen 
					und eine Volksbühne zu gründen. So fanden die 
					Gründungsmitglieder Wasserer Anton (Obmann), Oberladstätter 
					Hilde (Regie), Widner Peter, Janisch Josef und 
					Oberladstätter Hubert im Jahr 1955 zu einem Verein zusammen. 
					Es entstand die damals "kleinste Volksbühne Tirols", die im 
					alten Schulhaussaal auf einer Bühnenfläche von ca. 12 m² 
					ihre Stücke darbot. Die 110 Sitzplätze in dem leicht modrig 
					riechenden Kellersaal waren immer ausverkauft, Bänke und 
					Zusatzstühle wurden organisiert, bis das Sälchen zum Bersten 
					voll war. Nichts konnte die Stimmung trüben, weder die Hitze 
					in dem überfüllten Publikumsraum noch ein Wassereinbruch 
					aufgrund eines Gewitters im Jahr 1992. Die Gallzeiner 
					spielten allen Widrigkeiten zum Trotz weiter, sehr zur 
					Freude der Zuschauer, die besonders in der ersten Reihe 
					immer "hautnah" am Geschehen waren. Streckte da ein Gast die 
					Füße zu weit nach vorne, nahm er direkt am Theatergeschehen 
					teil. Gerade diese "Intimität" zwischen Publikum und 
					Darstellern macht aber den Reiz des Gallzeiner Theaters aus, 
					das sich bald zum "Geheimtipp" unter den Bühnen Tirols 
					entwickelte. 
					Nach 
					dem Ableben von Obmann und legendären Bühnenbauer Fred 
					Wasserer im Jahr 2018, den darauffolgenden Absagen wegen der 
					Corona Pandemie und Probleme beim „Theaternachwuchs“ stand 
					man kurz vor der Auflösung des traditionellen Vereins. Allen 
					Widrigkeiten trotzend stellte der Verein mit Daniel Wasserer 
					einen neuen Obmann und Spielleiter, der die Bühne in 
					altbewährter Weise wieder neu aufstellte. Der Nachschub von 
					Spielern aller Altersklassen und die Zukunft des Vereins 
					wurde wieder sichergestellt. Der soziale Aspekt mit 
					Aufführungen für den guten Zweck oder auch Kooperationen mit 
					anderen Bühnen werden seitdem großgeschrieben. Die 
					Volksbühne Gallzein ist auch wegen familiärer Natur 
					insbesondere mit der Werksbühne Tyrolit verbunden. So 
					schließt sich der Kreis wieder zur Vergangenheit. Theater 
					verbindet…  
					… 
					nichts beschreibt die Volksbühne Gallzein besser. 
					 Während des langjährigen Bestehens der Bühne wurden folgende Stücke zur Aufführung gebracht: Regie Hilde Oberladstätter: 1955: "Faschingsaufführung" 1956: "Die Junggesellensteuer" 1957: "Der Geist vom Waldbachschrofen" 1958: "Die drei Dorfheiligen" 1959: "Gewitterwolken über'm Bernleitnerhof" 1960: "Der Bauer auf der Himmelsbrücke" Regie Josef Brunner: 1961: "Der Prämienstier" Regie: Gottfried Singer: 1962: "Der Frontgockel" 1963: "Das Apostelspiel" von Max Mell 1964: "Der Gottesfrevler" 1965: "Die Junggesellensteuer" 1966: "Die brennende Liab" 1967: "Der Etappenhas" 1968: "Der Hunderter im Westentascherl" 1973: "Die Schlafkrankheit" 1974: "Die verfolgte Unschuld" Regie Hilde Oberladstätter: 1975: "Die drei Dorfheiligen" 1976: "Kavalier am Steuer" 1977: "Der Narrenzettel" 1978: "Maxl, da liegt der Hund begraben" 1979: "s'Glück vom Riedhof" (Sommer) 1979: "Der Narrenzettel" (Advent) 1980: "Der ledige Hof" 1981: "Die falsche Katz" 1982: "Der Sternsteinhof" 1983: "Der wurmstichige Hochzeiter" 1984: "Krach um Jolanthe" Regie Hanni Singer: 1985: "Der Regierungsvetter" 1986: "Die Pfiffige Urschl" 1987: "Der ideale Vater" 1988: "Der Lumpenlois" 1989: "Der Sündenfall" 1990: "Der Kurbetrieb beim Kräuterblasi" 1991: "Rendezvous im Bauernkasten" 1992: "Der beliebte Grobian" 1993: "Die Heiratsannonce" 1994: "Die Testamentsklausel" 1995: "Bruder Martin" (zum 40jährigen Bühnenjubiläum) 1997: "Mensch sein muss der Mensch" Regie Peter Steinlechner: 1998: "Hannes und der Bürgermeister" 1999: "So ein Theater" 2000: "Alles wegen einer Nacht" Regie Gerda Kirchdorfer: 2001: "Der Entenkrieg" 2002: "Keine Ruhe in der Truhe" Regie Midi Schweiger: 2003: "Tratsch im Stiegenhaus" 2004: "Die Gedächtnislücke" 2005: "Die falsche Katz" Regie Roswitha Meißner: 2006: "Aloisius, schau oba!" ("Der bayrische Protectulus") 2008: "Josef, wo warst du heute Nacht?" 2009: "Opa trickst noch alle aus" ("Dreistes Stück im Greisenglück") 2010: "Der wurmstichige Hochzeiter" 2011: "Die Millionenoma" 2012: "Vater werden ist nicht schwer" ("Baby wider Willen") 2013: "Da hilft lei a Wunder" ("Der magische Anton") 2014: "Adam sucht Eva" (St. Pauli in St. Peter) 2015: "Die turbulente Fahnenweihe" 2016: "Schönes Wochenende" 2017: Verwandtenplag am Hochzeitstag" ("Zehn kleine Spießerlein") 2018: K E I N E V O R S T E L L U N G 2019: "Der Toifl und die Kramerin" (Dörflicher Schwank in 3 Akten von Ulla King) 2020: K E I N E V O R S T E L L U N G 2021: K E I N E V O R S T E L L U N G Regie Daniel Wasserer: 2022: "Die Lügenglocke" (Dörflicher Schwank in 3 Akten von Fred Bosch) 2023: "Der Räuberpfaff" (Komödie in 3 Akten) 2024: "Millionen im Heu" (Ländliches Lustspiel in 3 Akten von Hans Gnant) 2025: "Ein Engel auf Bewährung" | 








